Nicht nur Säugetiere und einige Vogelarten ziehen sich in der kalten Jahreszeit in den Winterschlaf zurück, auch einige Vogelspinnenarten legen eine Winterruhe ein, um vor der bevorstehenden Nahrungsknappheit in dieser Zeit nicht betroffen zu sein. Vor allem die Wildfänge einiger Vogelspinnenarten bevorzugen diese Winterruhe, da eine genetische Speicherung vorliegt und sie es aufgrund ihrer Herkunftsländer nicht anders kennen. Daher sollte man ihnen diesen Winterschlaf keinesfalls nehmen.
Auch viele Grammostola Vogelspinnenarten machen von diesem Rückzug Gebrauch, dementsprechend sollten vorzugsweise bei den Vogelspinnenarten Grammostola rosea, Grammostola pulchripes und Grammostola porteri die Bedingungen für einen künstlich herbei geführten Winterschlaf geschaffen werden. In den meisten Fällen wird dies von Terraristikern zwischen den Monaten Mai und August vollzogen, da diese Zeit dem Südwinter entspricht.
Die Grammostola Rosea Vogelspinne profitiert gerne von der Winterruhe
Diese Vogelspinne ist hauptsächlich in Chile beheimatet, ist allerdings teilweise auch in Bolivien und Argentinien ansässig. Aufgrund ihrer rötlichen bis brauen Färbung wird sie auch als „Rote Chile Vogelspinne“ bezeichnet.
Hier lebt sie vorwiegend in feuchten Regionen der Länder und nutzt Wohnhöhlen, die bis zu einem 1 m in die Tiefe führen, als Unterkunftsmöglichkeit. Mittlerweile ist sie in ihrem Heimatort stark gefährdet, da weltweit eine große Nachfrage nach diesen Vogelspinnen herrscht. Da sie sich allerdings sehr einfach nachzüchten lassen, spricht diese Bedrohung nur wildlebende Vogelspinnen in den betroffenen Ländern an.
Aufgrund der starken jahreszeitlichen Schwankungen vor Ort gleichen diese Vogelspinnen dieses durch eine Winterruhe aus, die meist bis zu 2 Monate andauern kann. Dementsprechend haben sie diese Informationen genetisch gespeichert, daher sollte diesen Vogelspinnen auch im Terrarium ein Rückzug in den Winterschlaf gegönnt werden.
Die richtige Lagerung der betroffenen Vogelspinnenarten während der Winterruhe
Damit Vogelspinnen den Winterschlaf überhaupt erst antreten, müssen bestimmte Bedingungen künstlich im Terrarium erschaffen werden, da es andernfalls zu keinem Rückzug kommen wird. Die erste Priorität hat die Senkung der Temperatur im Terrarium, die auf bis zu 10 Grad herab gesetzt werden kann. Kühler darf es auf keinen Fall sein. Um dies zu realisieren sollte man das Terrarium mit der Vogelspinne vorzugsweise in den Keller stellen, wo hier diese Temperaturen vorzufinden sind.
Wem diese Möglichkeiten nicht geboten wird, der sollte seine Vogelspinne in einem kühleren Raum im Haus sicher unterbringen. Ist dies auch nicht möglich, bietet sich die alternative Variante im Kühlschrank an. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass die Vogelspinne ihren Winterschlaf nur im obersten Fach verrichten darf. Zudem muss stets eine Kontrolle der Temperatur erfolgen, die niemals unter 10 Grad liegen darf. Die Winterruhe sollte bei verpaarten Weibchen im günstigsten Fall unmittelbar nach der Verpaarung vollzogen werden, da die Herabsenkung der Temperatur die Vogelspinne zum Krokonbau animieren kann.
Nach der Beendigung der Winterruhe der Vogelspinnen sollte eine Regenzeit eingeleitet werden
Die Vogelspinnenarten, die sich in die Winterruhe zurückziehen, sollten vorsichtig aufgeweckt werden. Dies kann anhand der Rückstellung des Terrariums in die gewohnte Umgebung geschehen. Durch die Temperaturerhöhung und die Lichtzufuhr erwacht die Spinne relativ schnell und verlässt kurz danach ihr Versteck. Dies ist für den Halter das Zeichen, dass sie aus der Winterruhe erwacht ist und im Anschluss daran die Regenphase durchleben sollte. Ab sofort sollte das Terrarium gut befeuchtet werden, was man mit dem Sprühen von Wasser realisieren kann. Dies kann man 1-2 Wochen fortführen, um der Spinne einen möglichst naturnahen Rhythmus zu erschaffen.
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