Nach einer geglückten Paarung, beginnt die werdende Mutter bereits schon nach einigen Wochen bis Monaten mit dem Bau eines Kokons, in dem die Spinne ihre Eier ablegt. Beschäftigt sich die Vogelspinne intensiver mit ihrer Brutpflege, indem sie vermehrt vor dem Kokon wacht und es regelrecht verteidigt, sollte der Halter erste Vorkehrungen für eine baldige Aufzucht treffen. Dabei muss man sich um geeignete Aufzucht-Dosen bemühen, die in der ersten Lebensphase das neue Heim der jungen Spinnen sein werden. Da eine Vogelspinne meist zwischen 100 und 1000 Eier legen kann, ist eine Vielzahl von Dosen für die spätere Separierung erforderlich. Die ersten Wochen können die kleinen Vogelspinnen jedoch noch gemeinsam gehalten werden, doch spätestens mit dem Beginn der Fütterung, müssen sie voneinander getrennt werden um sie vor einander zu schützen. Insgesamt gestaltet sich die Aufzucht von den Vogelspinnen recht einfach, bedarf keinerlei Expertenwissen, ist allerdings mit einem großen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden, der nicht zu unterschätzen ist.
Richtige Vorkehrungen treffen
Wird das Verlassen des Kokons der jungen Vogelspinnen bemerkt, die zu diesem Zeitpunkt bereits schon zwei Häutungen erfolgreich hinter sich gebracht haben, ist ein sofortiges Eingreifen notwendig, da andernfalls die Mutter zum Feind der kleinen Vogelspinnen werden kann. Deshalb sollten alle rechtzeitig aus dem Terrarium entfernt und in sogenannte Aufzucht-Dosen umgesiedelt werden.
Dabei muss ganz besonderer Wert auf Sorgfalt und Schnelligkeit gelegt werden, um die Mutter nicht zu reizen und diese vom Fressen der jungen Vogelspinnen abzuhalten. Zudem sollte die Luftfeuchtigkeit an die Jungtiere angepasst werden. Diese sollte sich am besten zwischen 60-80% einpendeln. Auch die Temperatureinstellung ist hier von wichtiger Bedeutung, die zwischen 23-26 Grad liegen sollte.
Die richtigen Aufzucht-Dosen verwenden
Hier kann jede beliebige Dose aus Plastik verwendet werden, die über einen verschließbaren Deckel verfügt, um ein Entkommen der jungen Vogelspinnen zu verhindern. Für sehr junge Vogelspinnen werden gerne Filmdosen verwendet, da diese über einen sicheren und festen Deckel verfügen und meist umsonst in einer Vielzahl in Fotoläden zu erhalten sind. Einziger Nachteil ist an diesen Aufzucht-Dosen, dass einem aufgrund der milchigen Färbung meist nur eine unscharfe Aussicht auf die Spinnen gewährt werden kann.
Anders sieht dies bei Heimchendosen aus, die durch ihre Transparenz immer einen Blick auf die Jungtieren zulassen, so dass man den Gesundheitszustand der jungen Vogelspinne immer kontrollieren kann, ohne dabei den Deckel öffnen zu müssen. Dies bietet die Möglichkeit bei Gefahr immer sofort eingreifen zu können. Desweiten eignen sich diese Aufzucht-Dosen hervorragend zum Stapeln. Gerade wenn viele Hundert junge Vogelspinnen geschlüpft sind, kann dies viel Platz in Anspruch nehmen und dieser sollte mit dem richtigen Equipment genutzt werden.
Weitere Aufzucht-Becken, die ähnliche Formen, nur unterschiedliches Material aufweisen, sind natürlich auch verwendbar. Es ist nur darauf zu achten, dass sie nicht allzu dünn sind und eine gute Möglichkeit bieten Luftlöcher in sie zu stechen, die für junge Vogelspinnen lebensnotwendig sind.
Die erste Lebensphase
Direkt nach dem Schlüpfen aus dem Kokon sind die kleinen Spinnen auf sich alleine gestellt, so dass der Halter ab sofort für das Wohl von ihnen verantwortlich ist. Vorerst können sie alle über einige Wochen gemeinsam im Aufzucht- Becken beherbergt werden. Dieses sollte allerdings an die Anzahl der Jungtiere angepasst werden um ihnen so ausreichend Platz zu gewähren. Nach ungefähr 7-10 Tagen nach dem Austreten aus dem Kokon, wo sie sich bereits schon einmal gehäutet haben, tun sie dies nun erneut.
Ab diesem Zeitpunkt kann langsam und mit viel Vorsicht mit der Fütterung begonnen werden. In dieser Phase zeigt sich meist, welche der kleinen Spinnen lebensfähig sind und auch ein Leben auf eigenem Weg führen können. Meist sterben kleine und schwache Spinnen in dieser Zeit, was vollkommen normal ist und den Halter nicht verunsichern sollte.
Die Einzelaufzucht beginnt
Mit der Fütterung, die bereits einige Zeit nach der 2. Häutung beginnen kann, müssen die kleinen Spinnen getrennte Wege gehen, indem sie ab sofort einzeln gehalten werden. Für den Halter beginnt nun eine zeitintensive Aufgabe, der viel Aufmerksamkeit und Arbeit bedarf. Wenn diese Phase beginnt, muss man die Spinnen vor ihren Geschwistern schützen, da es bei zu spätem Eingreifen dazu kommen kann, dass sie sich gegenseitig auffressen.
Deshalb ist hier ein schnelles Handeln von Seiten des Halters gefragt. Je nach Anzahl müssen nun die Aufzucht- Becken für die kleinen Spinnen hergerichtet werden, damit alles ganz schnell gehen kann. Diese sollten ein warmes und feuchtes Klima aufweisen, was dem in einem Terrarium ähnelt um so die besten Lebensbedingungen für die kleine Vogelspinne zu schaffen. Das neue Heim sollte sich an die jeweilige Größe der Vogelspinne anpassen und später gewechselt werden. Anfangs ist der Auslauf für eine junge Vogelspinne in einem 100 ml Gefäß vollkommen ausreichend.
Geeignete Nahrung für die Vogelspinne finden
Eine junge Vogelspinne muss regelmäßig und öfter als eine adulte Vogelspinne gefüttert werden, da ihr Stoffwechsel weitaus schneller ist. Der Halter sollte sich bereits vor dem Schlüpfen über die richtige Ernährung von kleinen Spinnen informieren, um keine Fehler zu machen.
Anfangs sollten möglichst kleine Lebewesen gefüttert werden, damit keine Verschluckungsgefahr für die junge Spinne besteht. Bestens eignen sich hierfür Fruchtfliegen und sehr junge Heimchen. Gerade am Anfang, wo noch manchmal eine gemeinsame Haltung besteht, ist darauf zu achten, dass immer ausreichend Futter zur Verfügung steht, damit kein Selbstvernichten stattfindet.