Es gibt circa 900 verschiedene Vogelspinnenarten, um die sich seltsame Mythen ranken und die vorwiegend im subtropischen bis tropischen Klima leben. Als Beute wird all das angesehen, was kleiner ist als sie selber, so können die kleineren Vogelspinnen Heuschrecken, Grillen oder Schaben und große Vogelspinnen auch kleine Echsen, kranke kleine Vögel und kleine Nagetiere verspeisen.
Bisse der meisten Vogelspinnen-Arten sind zwar schmerzhaft, aber nicht gefährlich, lediglich asiatische Arten und südafrikanische Gattungen können zu lang anhaltenden Muskelkrämpfen führen. Häufig Gegenstand von gruseligen Horrorfilmen haben diese Spinnen trotzdem viele Liebhaber und sind im Laufe der Züchtungen handzahm geworden.
Die Vogelspinne im heimischen Terrarium
Exotische Haustierarten haben in den heimischen Wohnzimmern bereits ihren festen Platz eingenommen, so auch die Vogelspinne. Sie wird als Haustier vornehmlich in Terrarien gehalten, denn der haarig, schöne Anblick ist für viele Menschen immer noch schaurig. Ist der Ruf einmal dahin, ist es schwer, ihn wieder herzustellen.
Wer besondere, exotische Haustiere mag, kann sie neben Schlangen und Echsen mittlerweile in fast allen Zoofachhandlungen erstehen. Die Pflege und Haltung in einem Terrarium stellt keine besonderen Ansprüche, denn die Vogelspinne wird in der Regel eher selten mit lebenden Insekten gefüttert. Sie kann ruhig einige Wochen ohne Futter auskommen, also darfst Du sie nicht zu oft und nicht zu regelmäßig füttern.
Je nach Größe der Spinne ist das Futter in jeder Zoohandlung zu erstehen und bei größeren Exemplaren darf es auch schon mal eine kleine Maus sein. Hauptsache, es lebt noch und bewegt sich, denn nur dann ist es für die Spinne interessant. Sollte die Spinne das Futter über Nacht nicht erbeutet haben, ist es aus dem Terrarium zu entfernen, da sie dann wohl keinen Hunger hat.
Ferner ist das Terrarium mit 25 bis 28 Grad C zu erwärmen und eine Feuchtigkeit von 70 bis 85 % herzustellen. Die Entscheidung für eine Vogelspinne ist eine Entscheidung fürs Leben, denn sie werden in Gefangenschaft bis zu 30 Jahre alt.
Vogelspinnen als Haustiere in anderen Ländern
Haustiere der besonderen Art sind die Vogelspinnen im Regenwald der Dominikanischen Republik, denn dort laufen sie frei herum. Tagtäglich werden dort Trecks durch den Regenwald geführt und die Tiere tauchen aus dem Dickicht auf und begleiten diese Trecks oft stundenlang.
Führer nehmen diese Tiere auf Wunsch hoch und legen sie auf Deine Hand, was ein urig schönes, aber schauriges Gefühl ist. Dort verweilt die Spinne dann meistens regungslos und passieren tut nichts. In Südamerika werden sie verehrt und man gibt ihnen Wein zu trinken.
Auch werden sie, wie andere Haustiere, an Leinen herumgeführt. In vielen unterschiedlichen Kulturen der Welt werden sie entweder verehrt und bringen, wie z. B. in Russland Geldsegen, oder verachtet, und gelten als Todesengel. Bei Naturvölkern werden sie oft als Gottheit geehrt und im christlichen Kulturkreis als Teufelswerk, das Pest und Unheil über das Volk bringt.
In asiatischen Ländern hat man sie zum Fressen gern und im Mittelalter kam kein Trank einer Hexe ohne Spinnenzutaten aus. Haustiere hin oder her, je nach Kultur hasst oder liebt man sie. So werden Ängste oder Gleichgültigkeit gegenüber Vogelspinnen über Generationen anerzogen und als Haustiere können sie nur von Menschen gehalten werden, die sie lieben und achten.