Neue Vogelspinnenart entdeckt: Poecilotheria rajaei

Poecilotheria rajaei Poecilotheria rajaei – By Ranil Nanayakkara

Die Vogelspinnenart Poecilotheria rajaei wurde bereits 2009 entdeckt und 2012 zum ersten Mal in einer Publikation der British Tarantula Society beschrieben. Da es über diese Vogelspinne aber nur wenig deutsches Material gibt, soll sie hier noch einmal vorgestellt werden.

Dorfbewohner bringen ein totes Exemplar zu Forschern

Entdeckt wurde die Vogelspinne von Bewohnern des Dorfes Mankulam in Sri Lanka. Sie töteten ein Exemplar und brachten es Ranil Nanayakkara, einem Mitarbeiter der Organisation Biodiversity Education and Research. Dieser war sofort beeindruckt von der Größe der Vogelspinnenart, deren Beine eine Spannweite von 20 cm erreichen können. Damit ist die Vogelspinne ungefähr so groß wie das Gesicht eines erwachsenen Menschen.

Wie die meisten Vogelspinnen ist das Tier für den Menschen jedoch völlig harmlos. Die Stärke ihres Toxins ist gerade ausreichend, um Vögel, Mäuse oder kleine Eidechsen zu töten.

Forscher machten sich daran, lebendige Vogelspinnen der Art Poecilotheria rajaei zu finden und nach drei Jahren waren sie schließlich erfolgreich. In einer verlassenen Arztunterkunft im Krankenhaus des Ortes wurde eine lebende Vogelspinne entdeckt. Inzwischen konnten Wissenschaftler mehrere adulte Exemplare und auch Jungtiere aufspüren.

Unruhen in Sri Lanka erschweren die Suche

Die Suche nach den Vogelspinnen wurde durch Unruhen erschwert, die in Sri Lanka herrschen. Der Polizist Michael Rajakumar Purajah sorgte für die Sicherheit der Wissenschaftler während ihrer Suche nach der Vogelspinnenart. Im zu Ehren wurde sie „rajaei“ genannt.

Vogelspinnen des Genus Poecilotheria sind bekannt für ihre auffällige Färbung, ihr starkes Gift und ihre Schnelligkeit. Poecilotheria rajaei ist auf der Oberseite relativ unauffällig gefärbt, auf der Unterseite hat sie auffällige gelbe Bänder auf den vorderen beiden Laufbeinpaaren und ein pinkfarbenes Band auf dem Abdomen.

Dieses Band gab den Forschern den Hinweis, dass es sich um eine neue Vogelspinnenart handeln könnte, da sie Vergleichbares bisher noch nicht gesehen hatten.

Umweltzerstörung und Konflikte gefährden die Art

Dem Magazin Wired sagte Ranil Nanayakkara, dass die Vogelspinne sehr selten ist. Sie bevorzugt alte Bäume als Lebensraum, die in Sri Lanka jedoch massiv abgeholzt werden. Aus diesem Grund zieht sich die Vogelspinnenart in alte Gebäude zurück, wie auch das erste entdeckte lebende Exemplar.

Laut Peter Kirk, Redakteur des Journals der British Tarantula Society, zeigt diese Strategie, wie die Natur in Konflikten und unter sich veränderten Umweltbedingungen trotzdem überlebt. Durch die Zerstörung von Habitaten wird aber riskiert, Arten auszulöschen, bevor sie überhaupt entdeckt wurden.

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