Man ordnet Vogelspinnen grundsätzlich in verschiedene Gruppen ein, wo die Herkunft und typische Verhaltensweisen als Grundlage dienen. Eine von ihnen umfasst alle amerikanischen Vogelspinnen, die sich durch bestimmte Merkmale und Verhaltensauffälligkeiten von anderen Arten abgrenzen. Neben ihrem mäßigen Aggressionspotenzial, zeichnet sich diese Vogelspinne vor allem durch einen speziellen Abwehrmechanismus aus, mit dem sie sich bei Gefahr zur Wehr setzen kann. Sogenannte Brennhaare schützen sie vor unwillkommenen Gästen, die sie bei Gefahr abwerfen und deren Berührung zu starken Schmerzen führen können und die ein sofortiges Fliehen des Eindringlings zur Folge haben.
Amerikanischen Gattungen – Ein mäßiges Aggressionspotenzial
Amerikanische Vogelspinnen zeichnen sich im Vergleich zu asiatischen oder afrikanischen durch ihr geringes bis mittleres Aggressionspotenzial aus, wodurch sich einige Arten hervorragend als Einsteiger Vogelspinnen für das eigene Terrarium eignen. Auch erfahrene Terrarianer entscheiden sich gerne für amerikanische Vogelspinnen, da sich das Handling weitaus ungefährlicher zeigt als bei anderen Arten. Natürlich sind auch bei dieser Vogelspinnen Gruppe Ausnahmen wie die Theraphosa blondi dabei, die ein sehr aggressives Verhalten aufweisen können und nur von erfahrenen Terrarianer gehalten werden sollten.
Die meisten aus Amerika stammenden Vogelspinnen zeigen allerdings ein recht entspanntes und ruhiges Verhalten auf, so dass sie sich von Bewegungen im Terrarium meist unbeeindruckt zeigen. Erst wenn man sie direkt bedrängt, signalisieren sie mit dem Aufstellen ihrer Gliedmaßen, dass Sie in Ruhe gelassen werden möchten. Verspürt die amerikanische Vogelspinne weiterhin eine Gefahr, setzt sie sich mit ihren Brennhaaren zur Wehr, die sie abstreift oder auch abwerfen kann. Dabei streckt die amerikanische Vogelspinne ihrem Gegenüber den Hinterleib entgegen, dass auch präzise getroffen werden kann. Diese Bombardierung ist typisch für diese Vogelspinnen.
Amerikanische Vogelspinnen zeichnen sich durch ihre Brennhaare aus
Die am Hinterleib sitzenden Brennhaare können bei Gefahr ihrem Gegenüber entgegen geschleudert werden, der bei dessen Berührung starke Schmerzen erleidet. Dieser Vorgang geschieht in Sekundenschnelle, so dass der Feind die Lage oftmals unterschätzt. Erst bei dem Kontakt mit den Brennhaaren signalisiert dieser den Schmerz und flüchtet aufgrund dessen sofort, um sich der Situation zu entziehen. Doch auch noch nach der Entfernung der Brennhaare wird lange ein starker Juckreiz verspürt, der von Rötungen und Ausschlag begleitet sein kann.
Werden die Brennhaare eingeatmet, zeigen sich meist weitaus schlimmere Erscheinungen, die sich durch einen starken Hustenreiz und Schmerzen in den Atemwegen bemerkbar machen. Daher sollte stets mit besonderer Vorsicht bei Terrariumarbeiten vorgegangen werden, um sich vor diesem unangenehmen Blessuren zu schützen. Bei einem normalen Handling sind die Chancen eines Angriffs recht gering, man muss einfach stets darauf achten, dass man die amerikanische Vogelspinne zu keinem Zeitpunkt bedrängt und dass sie keine Gefahr verspürt. Typisch für eine amerikanische Vogelspinne ist ihr kahler Fleck am Hinterleib, der durch das Bombardieren versucht wird.
Geeignet für Einsteiger
Da sich amerikanische Vogelspinnen meist ruhig und wenig anspruchsvoll in der Haltung zeigen, eignen sie sehr hervorragend als Anfänger Vogelspinnen. Die Grammostola rosea ist solch eine Vogelspinne, die gerne von Einsteigern aufgrund ihrer Eigenschaften gekauft wird. Auch die Arten der Brachypelma Smithi und Avicularia eignen sich hervorragend für unerfahrene Terrarianer, da sie sich durch ein angenehmes Verhalten auszeichnen, dass ein Handling meist problemlos zulässt. Auch der direkte Hautkontakt stellt in den meisten Fällen keine Schwierigkeiten dar, so dass sie oft auf Schauen zum Einsatz kommen.
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