Krankheiten bei Vogelspinnen


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  1. Krankheiten bei Vogelspinnen
  2. Vogelspinnen können sich leicht Verletzungen im Terrarium zuziehen
  3. Keine Vogelspinne ist vor einem Milbenbefall gewappnet
  4. Ein Pilzbefall ist eine lästige Angelegenheit
  5. Einen Wurmbefall feststellen
  6. Der Vogelspinnenkrebs tritt bei vielen Arten auf
  7. Vergiftungen & dyskinetisches Syndrom

Auch Vogelspinnen können ebenso wie andere Haustiere, Reptilien oder Wirbeltiere von Krankheiten heimgesucht und von Parasiten befallen werden oder sich beim Klettern Verletzungen zuziehen. Vor allem der Milbenbefall, Verletzungen, der Pilzbefall, der Wurmbefall oder Vergiftungen können durch Fehler des Halters verursacht werden. Daher ist eine gesunde Hygiene und ein vorsichtiges Verhalten absolute Pflicht für jeden Terraristiker. So kann die Entstehung von Krankheiten durch Keime oder Viren und der Befall von Parasiten verhindert werden. Wer sich eine Vogelspinne anschaffen möchte, muss sich im Vorfeld genauestens über diese Verantwortung und Sorgfaltspflicht gegenüber einer Spinne bewusst sein.

Vogelspinnen können sich leicht Verletzungen im Terrarium zuziehen

Poecilotheria rajaei

Poecilotheria rajaei

Besonders Boden- und Baumbewohner bevorzugen Klettermöglichkeiten in einem Terrarium und sind dementsprechend aktiv unterwegs. Gerne klettern sie an den Scheiben oder die Inneneinrichtung entlang, dabei kann es durchaus vorkommen, dass die Spinne abrutschen und auf den harten Bodengrund oder einen spitzen Gegenstand fallen kann. Dabei kann es zu Verletzungen am gesamten Körper des Tieres kommen, doch besonders gefährlich ist eine Verletzung am Adomen, da dieser Bereich sehr empfindlich ist, da er nicht von einem stabilen Chitinpanzer geschützt ist. Kommt es zu einer Verletzung durch einen Sturz, kann dieser unterschiedlich Ausmaße annehmen.

Im Normalfall entstehen kleine Wunden, die von alleine abheilen und für Vogelspinnen keine weitere Gefahr darstellen. Doch es kann auch zu einer Verletzung kommen, die aufgrund einer großen Wunde zu einem starken Blutverlust führt. In diesem Fall ist ein schnelles Handeln von Seiten des Halters gefragt. Eine offene blutende Wunde muss sofort gestillt werden, um so einen großen Blutverlust der Spinne zu vermeiden. Zusätzlich muss dringend tierärztliche Hilfe angefordert werden, da eine Wunde mit solch einem Ausmaß nicht ohne professionelle Hilfe verheilen kann. Anders als beim Menschen ist das Blut von Vogelspinnen farblos und leicht trüb, daher ist eine Verletzung nicht sofort sichtbar. Dementsprechend muss die Spinne regelmäßig beobachtet werden, um das Wohl des Tieres stets zu gewährleisten.

Eine weitere häufige Ursache, die zu einer Verletzung führen kann, sind Angriffe von Feinden oder Futtertieren. In freier Natur kann es durchaus öfters vorkommen, dass die Vogelspinne von Feinden angegriffen wird. Bei einer Einzelhaltung im Terrarium kann diese Variante natürlich ausgeschlossen werden.

Weitaus gefährlicher können Futtertiere für Vogelspinnen werden. Besonders jene, die nicht direkt von der Vogelspinne erspäht werden und sich verstecken. Sie können die Spinne anknabbern und so leichte Verletzungen verursachen. Im Normalfall lässt sie dies allerdings nicht zu, weitaus gefährlicher können ihr dabei Futtertiere zum Zeitpunkt einer Häutung werden.

Befindet sie sich unmittelbar in der Häutungsphase kommt es zum Schockzustand der Spinne, indem sie den Futtertieren durch ihre Bewegungslosigkeit schutzlos ausgeliefert ist und nicht aktiv gegen sie ankämpfen kann. Dadurch kann es zu schwerwiegenden Verletzungen kommen, die durch sie verursacht werden. Daher ist jedem Halter dringend zu empfehlen, dass Lebendfutter vor einer Häutung aus dem Terrarium zu entnehmen, um das Tier nicht unnötig zu gefährden.

Ebenfalls können auch durch die Handhabung einer Spinne Verletzungen entstehen. Vogelspinnen sind sehr schreckhaft und nur wenige Arten lassen sich problemlos ohne Gegenwehr in die Hand nehmen. Kleinste unbedachte Bewegungen können dazu führen, dass sich das Tier erschreckt und aus der Hand gleitet. Je nach Höhe kann dies unterschiedlich schlimme Folgen mit sich ziehen.

Viele Halter meinen es in Hinblick auf die Fütterung meist zu gut mit ihrem Tier und überfüttern es regelrecht. Dies führt dazu, dass das Adomen im Vergleich zum Vorderkörper recht groß ist. Streift das Tier in solch einer Situation einen spitzen Gegenstand im Terrarium kann dies zu schweren Verletzungen am Adomen führen, was meist ein ausbluten hervorruft. Auch ein Tierarzt ist in solch einer Situation meist machtlos.

Daher ist stets darauf zu achten die Vogelspinne nicht zu überfüttern. Ein weiterer Punkt wie man seine Vogelspinne vor jeglichen Verletzungen schützen kann, ist die Auspolsterung von bestimmten Gegenständen, um einen möglichen Sturz weich abfedern zu können. Zudem sollte ganz auf die Verwendung von einer spitzen Einrichtung verzichtet werden. Ist es trotz allem zu einer Verletzung gekommen, deren Wunde blutet, muss Eigeninitiative gezeigt werden. Ist die Wunde nicht zu tief kann man als Halter selbst helfen. Am besten eignen sich in solch einem Fall Heilsalben, die durch ihre klebrige Konsistenz zu einem Stopp der Blutung führen und zusätzlich den Heilungsprozess beschleunigen. Man muss allerdings darauf achten, dass die Konzentrationen der angewendeten Salben nicht zu hoch sind, denn dies kann sich negativ auf das Wohlbefinden der Spinne auswirken.

Treten an den Gliedmaßen besonders starke Verletzungen auf, hilft meist nur eine Amputation durch den Halter.

Hier muss allerdings mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden, um die Spinne nicht noch stärker zu gefährden. Diese Amputationen von Gliedmaßen sind deshalb erforderlich, weil es bei der nächsten Häutung zu Schwierigkeiten kommen kann und möglicherweise kann die Spinne ihre Exuvie dadurch nicht abstreifen. Bei einer Amputation können verschiedene Techniken angewandt werden. Meist werden die Gliedmaßen mit einer Schere direkt am Gelenk oberhalb der Wunde abgeschnitten.

Dies kann allerdings oft eine stärkere Blutung als zuvor verursachen und sollte daher vermieden werden. Eine andere Variante bietet der Spinne weitaus mehr Schutz, hier versucht man mithilfe einer Pinzette die Vogelspinne durch ein starkes Ziehen dazu zu bringen, ihre Gliedmaßen abzuwerfen. Dieser Verlust ist für Vogelspinnen sehr unproblematisch, denn nach wenigen Häutungen können sie ihre Gliedmaßen komplett nachbilden, so dass kein Unterschied zu vorher feststellbar ist.

Keine Vogelspinne ist vor einem Milbenbefall gewappnet

krankheiten-milbeEin Milbenbefall äußert sich durch kleine weiße Flecken, die sich bei genauem Hinsehen als winzig kleine Tierchen entpuppen. Diese sitzen hauptsächlich zwischen den Cheliceren und ernähren sich dort von Futterresten. Dadurch kann sich ein Milbenbefall als äußert nützlich erweisen, denn die Milben halten im gewissen Umfang die Vogelspinne sauber und schützen sie vor Keimen und Bakterien, die letztendlich zur Entstehung von Krankheiten beitragen können. Experten bezeichnen dieses Phänomen als eine sogenannte Putzsymbiose, von der beide Seite profitieren können.

Trotzdessen zählt man Milben zur den Parasiten, von denen man seine Spinne bei einem besonders starken Befall befreien sollte.

Hier kann ohne tierärztliche Hilfe auf unterschiedliche Weise agiert werden. Eine geringe Reduzierung der Milben erfolgt bereits bei einer Häutung der Spinne, in dem einige Milben an der abgestreiften Haut hängen bleiben. Allerdings werden dabei nicht alle entfernt, so dass der Halter selbst nachhelfen muss.

Eine Möglichkeit bietet die Anwendung von Backpulver. Auf diese Weise kann man die Spinne betäuben und kann so problemlos den Milbenbefall reduzieren. Man benötigt dazu lediglich eine luftdichte Dose, die fest verschließbar ist, eine Packung Backpulver, etwas Wasser und Flies oder festes Papier. Als erstes wird die Vogelspinne vorsichtig in die Dose gesetzt, anschließend wird diese mit Flies oder dem festen Papier bedeckt. Auf diese Schicht folgt dann das Backpulver, das leicht mit Wasser angefeuchtet wird.

Während des gesamten Prozesses ist stets darauf zu achten, dass die Spinne zu keinem Zeitpunkt mit dem Backpulver in Berührung kommen darf. Aufgrund seiner Konsistenz kann es so Verklebungen der Schleimhäute kommen, was zu fatalen Folgen führen kann. Die Reaktion von Backpulver und Wasser lässt Kohlenstoffdioxid frei, was zum Betäuben der Spinne führt.

Je nach Art und Alter des Tieres kann dieser Prozess unterschiedlich lange dauern, im Normalfall sollte dies zwischen 10 und 30 Minuten liegen. Nun muss der Halter schnell aktiv werden und der Vogelspinne vorsichtig alle sichtbaren Milben mit einem Pinsel oder einer Pinzette ab sammeln. Nach ungefähr 30 Minuten beginnt die Spinne langsam aus ihren Tiefschlaf zu erwachen, so dass man sie in Ruhe und mit aller Sorgfalt zurück in ihr Terrarium setzen kann.

Eine andere Variante den Milbenbefall zu bekämpfen, bietet die Anwendung von Alkohol. Auch hier muss sehr vorsichtig vorgegangen werden, denn eine zu hohe Intensität kann zu Vergiftungserscheinungen des Tieres führen. Auch durch das Eindringen in die Schleimhäute der Spinne kann es zu Verletzungen kommen. Neben dem Säubern des Tieres ist auch eine Reinigung des gesamten Terrariums notwendig.

Neben der Erneuerung des Bodenbelages sollte zugleich auch die gesamte Einrichtung abgekocht werden. Zusätzlich sollten auch die Scheiben gereinigt und alle Futterreste entfernt werden, so dass alle Milben restlos entfernt werden.

Ein Pilzbefall ist eine lästige Angelegenheit

Nicht nur Menschen können von einem Pilz befallen sein, auch vor Vogelspinnen machen Pilzkulturen keinen Halt. Durch ein feuchtes Klima und eine schlechte Belüftung kann es schnell zum Pilzbefall im Terrarium kommen. Dieser äußert sich vorrangig durch weiße und pelzige Beläge auf dem Körper, den Cheliceren und den Beinen. Ein Pilz kann sich stark auf den Stoffwechsel der Spinne auswirken, so dass diese durch einen Pilzbefall stark geschwächt werden kann.

Daher muss eine Behandlung sehr schnell erfolgen, die durch den Halter problemlos möglich ist.

Auch hier ist die Anwendung von Alkohol zu empfehlen, denn dieser wirkt dem Pilzbefall entgegen. Es ist stets darauf zu achten, dass sparsam vorgegangen wird, denn andernfalls droht der Spinne eine Vergiftungsgefahr. Neben der Behandlung des Tieres, sollte auch die gesamte Einrichtung des Terrariums desinfiziert werden, um so alle Pilzkulturen zu zerstören. Da sich ein Pilzbefall am besten in einer feuchtwarmen Umgebung ausbreitet, sollte die Belüftung des Terrariums verbessert werden. Regelmäßiges Lüften kann hier wahre Wunder zeigen, denn durch die regelmäßige Luftzirkulation entsteht kein feuchtes Klima, was die Ausbreitung von Pilzkulturen begünstigt. Die Reinigung kann sich als sehr langwierig erweisen, denn Pilzsporen sind sehr widerstandsfähig und hartnäckig.

Einen Wurmbefall feststellen

Wie auch andere Tiere kann auch die Vogelspinne von einem Wurmbefall betroffen sein. Dieser äußert sich meist durch einen eingefallen Hinterleib, obwohl die Spinne regelmäßig ihr Futter zu sich nimmt. Der Wurmbefall zerrt sehr an der Substanz der Spinne, so dass sie sich zunehmend immer schwächer gibt und sich die meiste Zeit in ihrem Versteck aufhält.

Im Laufe der Zeit beginnt sie mit der Einstellung der Nahrung.

Anders als bei anderen Parasitenarten ist der Wurmbefall bisher noch weitestgehend unerforscht, so dass es bisher keine hilfreiche Behandlungsmethode für Vogelspinnen gibt. Da ein Wurmbefall unweigerlich zum Tod des Tieres führt, ist der Halter bei diesen Parasiten machtlos.

Der Vogelspinnenkrebs tritt bei vielen Arten auf

Der Vogelspinnen zählt zu den bisher noch recht unerforschten Krankheiten bei Vogelspinnen ist der sogenannte Vogelspinnenkrebs, der bei Spinnen zum Tode führt. Es ist nur so viel bekannt, dass die Krankheit bei allen Vogelspinnenarten auftritt und laut Wissenschaftler wohl durch eine Virusinfektion

hervorgerufen wird. Typisch bei Vogelspinnenkrebs sind blasenartige Veränderungen an den Spinnwarzen. Diese Blasen zeigen im Verlauf der Krankheit eine rote und blaue fadenartige Färbung auf. In der gesamten Zeit lebt das Tier laut Forschungen beschwerdefrei, so dass sie auch täglich ihr Futter zu sich nimmt.

Die Nahrungsaufnahme beim Vogelspinnenkrebs wird erst eingestellt, wenn die Blasen durch eine krustenartige Konsistenz gekennzeichnet sind. Meist sterben die Tiere bereits kurze Zeit nach der Einstellung.

Vergiftungen & dyskinetisches Syndrom

Auch über Vergiftungen & dyskinetisches Syndrom ist wenig bekannt, so dass es keine genauen Behandlungsmethoden gibt und eine Erkrankung letztendlich zum Tod des Tieres führt. Unbekannt ist auch wie die Symptome von Vergiftungen & dyskinetisches Syndrom zustande kommen, die sich durch krampfartige Anfälle und das Verlieren von Gliedmaßen äußern. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Vergiftungen & dyskinetisches Syndrom durch Vergiftungen, Infektionen oder einen Schlaganfall ausgelöst werden kann, doch genau ist dies nicht bestätigt.

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