Brachypelma smithi (auch unter dem Namen Mexikanische Rotknie-Vogelspinne oder Rotknievogelspinne bekannt (im englischen Mexican Redknee Tarantula)) ist wohl die bekannteste und beliebteste Vogelspinne. Ihren Bekanntheitsgrad verdankt sie Ihren vielen Aufritten im TV und Kino. Brachypelma smithi ist optimal als „Anfänger Spinne“ geeignet, da sie eine der friedlichsten und unkompliziertesten Vogelspinnenarten ist. Im Jahre 1897 wurde Smithi das erst mal unter dem Namen Eurypelma smithi beschrieben. Ihren endgültigen Namen bekam sie im Jahr 1903 von Reginald Innes Pocock.
- Brachypelma smithi
- Haltung und Anspruch
- Der Natürliche Lebensraum der Brachypelma smithi
- Das Aussehen der Rotknie-Vogelspinne
- Schutzstatus
- Lebenserwartung und Handling
- Verhalten
- Der Giftbiss einer Brachypelma smithi
- Abwehrwaffe Kot
- Gliedmaßen
- Die Häutung der Brachypelma smithi
- Terrarium / Einrichtung
- Beleuchtung / Klima
- Reinigung
- Ernährung / Futter
- Zucht
- Brachypelma smithi Kaufen
- Brachypelma smithi Steckbrief
- Brachypelma smithi Bilder
Haltung und Anspruch
Da sich die Brachypelma smithi (Rotknie-Vogelspinne) nicht viel bewegt, reicht ein Terrarium in der Größe 40x30x30 cm. Idealerweise sollte man den Bodengrund mit ca. 10 – 15 cm lehmhaltigen Waldboden und handelsüblicher Blumenerde befüllen. Als Unterschlupf können halbierte Korkröhren oder ein Stück Baumrinde angeboten werden. Allerdings ist es wichtig, dass der jeweilige Unterschlupf etwas in die Erde gedrückt wird.
Ich würde auch einen Ast für das Krabbelvergnügen in das Terrarium packen. Korkröhren, Äste und Baumrinde sollten im Zoofachhandel gekauft werden. Im Terrarium muss immer frisches Wasser gestellt werden. Das Trinkgefäß sollte flach sein und täglich gereinigt werden. In der Natur trinken die Spinnen Tautropfen von den Blättern. Wenn die Luftfeuchtigkeit mal absinkt, kann das Tier auf das Trinkgefäß ausweichen. Allgemein gilt, dass Pflanzen in Vogelspinnen Terrarien eigentlich immer eine gute Idee sind, da sie das Klima verbessern und weitere Klettermöglichkeiten bieten.
Man muss aber darauf achten, dass die Pflanzen unbehandelt sind (am besten besorgt man sich die Pflanzen im Zoohandel). Bei meiner Brachypelma smithi habe ich Efeu im Terrarium und bisher scheint sie es sehr zu mögen. Wichtig ist, dass die Pflanzen gründlich abgeduscht werden. Da die Brachypelma smithi eher nicht zu den starken Vogelspinnen zählt, kann auch problemlos ein Terrarium mit waagerecht verschiebbaren Scheiben eingesetzt werden.
Bei starken Vogelspinnenarten rate ich eher zur Falltür, da sie die waagerechten Scheiben öffnen können. Natürlich braucht man auch bei der Smithi ein Hydro- bzw. Thermometer. Brachypelma smithi braucht tagsüber Temperaturen von 25°C – 28°C und nachts 20 – 22°C. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei 60-70% liegen.
Brachypelma smithi (Mexikanische Rotknievogelspinne) eignet sich sehr gut für Anfänger, da sie eine sehr friedliche, ruhige und pflegeleichte Vogelspinnenart ist. Auch verzeiht sie mal Haltungsfehler! Die Smithi ist wohl auch begehrt, da sie tagsüber sehr häufig gesehen werden kann, sie verkriecht sich nicht, obwohl Vogelspinnen eigentlich Dämmerungs- und Nachtaktiv sind.
Dabei sollte jedem bewusst sein, dass die Brachypelma smithi eher langsam wächst. Die Brachypelma smithi (Rotknie-Vogelspinne) sollte nicht ständig herausgenommen werden, denn es ist kein Stofftier.
Der Natürliche Lebensraum der Brachypelma smithi
Wer die Brachypelma smithi in ihrem natürlichen Lebensraum erleben möchte, muss nach Mexiko reisen. Es sind in Mexiko zwei Populationen bekannt, die erste ist in dem Bundesstaat Colima, das liegt am Fuße der Sierra Madre del Sur, die zweite Population ist in Guerrero zu finden. Bei der Brachypelma smithi handelt es sich um eine Bodenbewohnende Vogelspinne. Sie ist unter Wurzeln, in selbst gegrabenen Höhlen oder in verlassenden Nagetierbauten zu finden. Die Vegetationsform wird Trockenwald bzw. Trockenzone genannt und entsteht durch eine Trockenzeit von 6 – 7 Monaten.
Die Regenzeit dauert von Mai bis November und bringt mehr als 200 mm Niederschlag pro Monat. Die Smithi hält sich aber immer in der Nähe eines Biotops auf, damit eine Feuchtigkeit von 60 – 70% gewährleistet ist. Diese Vogelspinnenart fühlt sich eher im Inland wohl, also weit weg von küstennahen Regionen.
Das Aussehen der Rotknie-Vogelspinne
Brachypelma smithi kann bis zu 8cm lang und 15 Gramm schwer werden. Der vordere Körperbereich ist deutlich vom hinteren getrennt. Der Hinterleib / Hinterkörper (Opisthosoma / Abdomen) hat eine dunkelgraue bis tiefschwarze Färbung, vereinzelt sind längere orangene und rötliche Haare vorhanden, wo auch die so genannten Brennhaare sitzen.
Durch diese Brennhaare wird diese Spinnengattung gerne als „Bombardierspinne“ bezeichnet. Das Prosoma (Vorderkörper) besitzt eine schwarze Färbung und hat eine beige, ins rote gehende Umrandung.
Die Zähne sind tiefschwarz, die Beine haben eine auffällig orangerot gebänderte Musterung. Der Augenhügel, in dem sich die 8 Augen verbergen, ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Als Jungtiere sind die Brachypelma smithi eher unscheinbar, nur das Abdomen und die Brennhaare sind dunkelbraun bis schwarz, wodurch die Brachypelma smithi nicht von anderen Brachypelma Arten unterschieden werden kann.
Es kommt nicht selten vor, dass diese Vogelspinnen mit anderen Gattungen verwechselt werden wie zum Beispiel mit der Lasiodora. Die schöne orangerote Färbung ist bei diesen Tieren erst nach ca. 3 Jahren (Körperlänge ~3cm) voll ausgeprägt. Das Wachstum dieser Spinnen ist sehr langsam. Es kann bis zu 10 Jahren dauern bis die Spinne ausgewachsen ist.
Das Geschlecht beim Männchen kann erst richtig gedeutet werden, nachdem die Reifehäutung (die letzte Häutung des Lebens) absolviert wurde. Dann sind die äußerlichen Veränderungen an der Spinne zu erkennen. Die adulten Männchen haben alle eine Bulbe am Enden der Tastern. Je nach Spinnen -„Art“ kann sie unterschiedlich aussehen.
Bei Lebenden Tieren sind die Bulben eingeklappt. Sie dienen der Befruchtung der Weibchen. Wenn die Männliche Spinne paarungsbereit ist, tritt Sperma an der Epigastralfurche am Hinterleib aus. Das Männchen spinnt ein Netz, damit das Sperma mit den Bulben aufgenommen werden können. Dieses Netz wird Spermanetz genannt.
Bei den Weibchen dieser Spinnenart ist die Geschlechtsunterscheidung am Hinterleib nicht zu erkennen. Die Weibchen der Brachypelma smithi haben eine etwas größere Körperlänge als die adulten Männchen. Im Gegensatz zu den Männchen häuten sich die Weibchen aber immer weiter, bbei ihnen gibt es keine Reifehäutung. Die Häutung läuft dabei aber immer gleich ab.
Die Weibchen sind eigentlich sehr friedlich jedoch nicht während der Häutung. Es kommt auch häufiger vor, dass die Tiere während der Paarung aggressiver sind und schneller bombardieren. Während der Paarung sollte man diesen Tieren nicht so viel Futter zur Verfügung stellen.
Schutzstatus
Brachypelma smithi oder auch Rotknievogelspinne ist wohl einer der bekanntesten Vogelspinnenarten. Ihre Berühmtheit verdankt sie dem TV und Kino. Die Brachypelma smithi war die erste Vogelspinnenart die durch den massiven Export offiziell geschützt wurde.
Im Jahre 1996 wurde diese Art im Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens aufgenommen, somit wird außerhalb der EU eine CITES Bescheinigung benötigt. In der EU gilt die Europäische Artenschutzverordnung, das bedeutet man erhält beim Kauf einer Brachypelma smithi einen Herkunftsnachweis. Sollte sich ein Verkäufer weigern einen Herkunftsnachweis auszustellen, sollte man von diesem Kauf Abstand nehmen.
Lebenserwartung und Handling
Männchen von Brachypelma smithi benötigen ca. 2 – 3 Jahre bis die die Geschlechtsreife erreicht haben, Weibchen sind nach ca. 4 – 6 Jahren Geschlechtsreif. Nach der Geschlechtsreife können die Männchen noch 1 – 3 Jahre lang leben, Weibchen 20 Jahre und mehr.
Ob Vogelspinnen auf die Hand gehören, ist vermutlich Einstellungssache. Ich bin dagegen, da es ist immer Stress für die Tiere ist. In Foren wird oft von dem Handling mittels Pinzette berichtet, davon kann ich auch nur abraten, da man die Vogelspinnen damit schnell verletzen kann. Die Brachypelma smithi aus dem Terrarium zu entfernen, damit man es zum Beispiel reinigen kann, ist recht simple. Da diese Vogelspinnenart auch Tagsüber oft anzutreffen ist, sollte man den Zeitpunkt abwarten bis sie im Terrarium herumkrabbelt. Dann einfach eine Heimchenpackung oder ein Gefäß mit löchern über die Smithi stülpen und ganz vorsichtig die untere Seite mit einem Bierdeckel verschließen.
Verhalten
Generell ist die Brachypelma smithi eine sehr friedliche Vogelspinnenart. Diese Art ist sehr häufig außerhalb des Unterschlupfes zu begutachten. Man darf aber nicht vergessen, dass es sich bei der Smithi um eine Bombardierspinne handelt. Fühlen sie sich bedroht oder in die Enge getrieben, recken sie Ihre Abdomen in die Höhe und streifen ihre Brennhaare mit Ihren Hinterbeinen ab. Die Reizhaare bzw. Brennhaare verfügen über eine Sollbruchstelle und Widerhaken. Kommen diese Brennhaare mit der Haut in Berührung, können lokale Hautausschläge die Folge sein.
Folgende Symptome können bei Hautkontakt auftreten:
- Punktuelle Hautrötungen
- Brennen
- Juckreiz (auch sehr starker)
- Schwellungen
Falls Brennhaare in die Atemwege gelangen, sind folgende Symptome bekannt:
- Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut
- schmerzhafter Husten
- Asthma (in seltenen Fällen)
Sollten die Brennhaare in die Augen gelangen, kann es zu einer Bindehautentzündung kommen.
Der Giftbiss einer Brachypelma smithi
Der Giftbiss der Brachypelma smithi ist sehr schmerzhaft, da die Giftklauen ( Beißklauen ) bei ausgewachsenen Weibchen bis zu 1,5cm lang werden können. Die Giftdrüsen sind sehr klein und die Wirkung nur gering, einzig die Größe der Giftklauen ( Beißklauen ) verursachen die Schmerzen. Die Giftwirkung ist vergleichbar mit dem Gift einer Wespe, einzig bei Allergikern kann es zu einem Schockzustand (anaphylaktischer schock) kommen. Gelegentlich berichten auch Bissopfer von lokalem Taubheitsgefühl an der Bissstelle, welche aber sehr schnell wieder abklingen.
Normalerweise braucht man nach einem Biss der Brachypelma smithi keinen Arzt aufzusuchen, es sein denn man ist Allergiker. In jedem Fall sollte die Bisswunde desinfiziert werden, um Infektionen vorzubeugen. Den Giftbiss setzen die meisten Vogelspinnen zur Verteidigung ein. Bevor die Spinne zubeißt, richtet sie den Vorderkörper bis zu 180° auf (kommt auf den Erregungszustand an). Sollte sie weiter belästigt bzw. bedrängt werden, spreizt sie ihre Beißwerkzeuge / Beißklauen weit auseinander. Bedrängt der Angreifer die Spinne weiterhin, stößt sie blitzschnell nach vorn und beißt zu.
Da die Beißklauen eine Größe von 1,5cm erreichen können, sollte man nicht zu hastige im Terrarium hantieren. Wenn die Vogelspinnen mit ihren Beißklauen einmal zuschlagen, vergisst man das so schnell nicht wieder.
Abwehrwaffe Kot
Eine doch eher selten angewendete Abwehrform von Vogelspinnen ist das verspritzen von Kot. Fühlt sich die Brachypelma smithi in die Enge getrieben und kann nicht flüchten, hebt sie ihr Hinterleib und setzt einen gezielten Kotstrahl ab. Damit soll der Angreifer in die Flucht geschlagen werden.
Gliedmaßen
Sollten die Vogelspinnen sich mal einklemmen, oder von einem Angreifer festgehalten werden, kann sie zwischen Coxa und Trochanter das Bein abtrennen. Nach der nächsten Häutung sind die Gliedmaßen wieder komplett hergestellt.
Die Häutung der Brachypelma smithi
Da auch die Brachypelma smithi ein Exoskelett und eine harte Chitinhülle besitzt, die nicht mitwächst, muss sie sich immer wieder von der harten Schalen befreien, damit sie weiterwachsen kann. Jungspinnen häuten sich, bei guter Fütterung, alle paar Wochen. Adulte Weibchen häuten sich in der Regel nur noch einmal im Jahr. Bei männlichen Vogelspinnen ist das etwas anders.
Sobald sie ihre Geschlechtsreife erreicht haben, häuten sie sich nicht mehr (im Normalfall). Die letzte Häutung vor der Geschlechtsreife wird auch Reifehäutung genannt. Bei Jungspinnen dauert die Häutung nur ein paar Minuten. Je älter die Vogelspinnen werden, umso länger dauert diese. Es kann sich dann bis zu 6 Stunden hinziehen.
Die ersten Anzeichen für eine Häutung bei der Brachypelma smithi ist, dass sie einen Bereich im Terrarium vollspinnt. Für die Häutung dreht sich die Vogelspinne auf den Rücken und bleibt regungslos liegen. Das ist völlig normal! Man sollte die Spinne auf keinen Fall wieder auf die Beine setzen. Viele unerfahrene Vogelspinnenhalter wollen der Spinne helfen und stellen sie wieder auf die Beine.
Die Spinne muss sich dann wieder mühevoll auf den Rücken legen, wodurch sie sehr viel Kraft verbraucht, die ihr dann bei der Häutung fehlt. Im schlimmsten Fall schafft die Vogelspinne es nicht aus der alten Haut und verendet. Es sollte versucht werden jeglichen Stress fern zu halten. Während der Häutung ist die Brachypelma smithi (Rotknievogelspinne) völlig wehrlos, es sollten keine Futtertiere, wie zum Beispiel Heuschrecken, Schaben, Heimchen, Grillen oder Mäuse im Terrarium sein.
Während der Häutung könnten diese Futtertiere die Spinne anfressen und lebensbedrohliche Verletzungen zufügen. Wenn die Häutung komplett durchgeführt ist, sind die Farben viel intensiver. Nach ungefähr 7 Tagen sind die Chelizeren ausgehärtet und man kann beginnen, der Spinne wieder Futter zuzuführen.
Die Brachypelma smithi ist ein Einzelgänger, andere Spinnen werden als Beutetiere angesehen. Die Smithi kann also mit keiner anderen Spinne vergesellschaftet werden.
Terrarium / Einrichtung
Vogelspinnen werde eigentlich immer in Einzelterrarien gehalten, deren Größe ganz von der Größe der Spinne abhängt. Für bodenbewohnende Vogelspinnen, wozu auch die Brachypelma smithi zählt, ist eine Mindestgröße von 30x30cm erforderlich. Die Terrarien sollten auf gar keinen Fall zu hoch sein, da die Smithi viel und gerne klettert.
Sie könnte von einer höheren Stelle abstürzen und sich am Hinterleib verletzen, was nicht selten zum Tode der Spinne führt. Es ist ratsam eine Höhe von 20cm (Bodenfläche bis zur Decke) zu wählen. Die Brachypelma smithi sollte bis zu einer Körperlänge von 3cm in kleineren Gefäßen gehalten werden.
Es bieten sich zum Beispiel Heimchenboxen oder Filmdosen an, da sich Futtertiere in größeren Gefäßen, oder auch Terrarien besser verstecken können. Für den Bodengrund sollte man ungedüngte Blumenerde und lehmhaltige Walderde verwenden. Die Erdschicht sollte 10 – 15 cm betragen und festgedrückt werden, damit die Vogelspinne nicht einsinkt. Für die Brachypelma smithi sollte es aber dennoch möglich sein, sich eine Wohnhöhle zu graben.
Dazu sollte man den lehmhaltigen Boden leicht befeuchten, wodurch er sich besser modellieren lässt. Wie auch schon beschrieben, sollte man Pflanzen ins Terrarium packen. Für Vogelspinnen eignen sich sehr gut Aloe, Haworthia – Arten, oder aber auch einfaches Efeu. Wichtig ist nur, dass die neuen Pflanzen abgewaschen bzw. abgeduscht werden. Die Pflanzen kann man direkt in den Boden einpflanzen, oder samt Topf ins Terrarium stellen.
Dekorationen sollten immer danach ausgesucht werden, wie scharfkantig oder spitz sie sind, denn genau dann dürfen sie nicht in einem Spinnenterrarium untergebracht werden. Die Brachypelma smithi (Rotknievogelspinne) beginnt häufig erst sehr spät mit dem graben einer Höhle, weshalb man ihr andere Versteckmöglichkeiten anbieten sollte. Entweder knetet man ihr eine Wohnhöhle aus dem lehmhaltigen Boden, oder legt ihr eine Kokosnusshälfte (oder Korkrinde) in das Terrarium. Gerade bei Anfängern sollte ein flaches Wassergefäß in Terrarium nicht fehlen. Zwar nehmen Vogelspinnen genügend Feuchtigkeit über die Luft und über das Futter auf, aber gerade Vogelspinnen trocknen bei zu hoher Hitze sehr schnell aus.
In der freien Natur nehmen die Tiere auch Wasser über die Tautropfen auf den Pflanzen auf. Die Wasserschale sollte täglich von Tierresten befreit werden. Auch ist es sehr wichtig, dass der Boden und die Pflanzen täglich befeuchtet werden. Ein Hydro- und Thermometer darf in einem Vogelspinnenterrarium nicht fehlen.
Beleuchtung / Klima
In dem natürlichen Lebensraum der Brachypelma smithi herrschen tagsüber Temperaturen von 25-28°C, im Sommer können es sogar bis zu 40°C werden. Um diese Temperatur im Terrarium zu erreichen, reicht oft ein Klemmstrahler mit 25 Watt oder ein Halogenspot die jeweils außerhalb des Terrariums angebracht werden sollten.
Sollte sie aber eine Leuchtstoffröhre die nicht so viel Wärme abstrahlt anbringen, oder wir uns in einer kalten Jahreszeit befinden, ist es ratsam eine Heizmatte in das Terrarium zu integrieren. Wichtig ist aber, dass gerade bei bodenbewohnenden Spinnen, wie der Brachypelma smithi, die Heizmatte nicht am Boden sondern an einer Seitenwand befestigt wird. Das hat den Hintergrund, dass die Brachypelma smithi sich in den Boden gräbt wenn es ihr zu heiß wird.
Die Spinne erwartet, dass es weiter unten im Erdreich kühler ist. Wenn aber die Heizmatte am Boden befestigt ist, passiert genau das Gegenteil. So tiefer die Vogelspinne in das Erdreich eindringt, umso wärmer wird es, und dies kann dazu führen, dass die bodenbewohnende Vogelspinne austrocknet und im schlimmsten Fall stirbt. In der Wildnis liegt die Nachttemperatur zwischen 18-20°C Grad, das sollte auch im Terrarium umgesetzt werden.
Meistens ist es ausreichend, den Strahler (die Beleuchtung) nachts aus zu schalten. Um den Tag-Nacht Rhythmus so genau wie möglich halten zu können, sollte man über die Anschaffung einer Zeitschaltuhr nachdenken. Das Licht sollte so zwischen 8 – 10 Stunden pro Tag eingeschaltet sein. Es gab auch schon Berichte darüber, dass man die Lampe anlassen kann und dass die Tiere dadurch keinen Schaden erlitten haben.
Persönlich würde ich das der Brachypelma smithi nicht zumuten. Man sollte schon versuchen, das Leben im Terrarium der Natur weitestgehend nach zu empfinden. Damit die Luftfeuchtigkeit im Terrarium konstant bleibt, reicht es die Lehmerde und die Pflanzen mit Wasser zu besprühen, oder ein wenig zu gießen. Wichtig ist aber, dass es auch im Terrarium immer einen Bereich gibt, der komplett trocken bleibt.
Ein guter Indikator dafür ist die Wasserschale. Sollte die Spinne zu trocken gehalten werden, bedient sich die Brachypelma smithi gerne an der Wasserschale, um den Wasserhaushalt im Köper konstant zu halten. Sollten sie das beobachten, muss öfters Wasser versprüht werden. Ein Hinweis muss noch zur Lampe gesagt werden. Achten Sie darauf, dass immer genügend Abstand zwischen Lampe und Terrarium existieren. Sollte die Lampe zu nah am Glas befestigt werden, kann diese irgendwann reißen.
Reinigung
Zur täglichen Reinigung gehört das Wassergefäß. Man sollte täglich prüfen, ob das Gefäß verunreinigt oder leer ist. Einmal pro Woche sollte das Wassergefäß herausgenommen und gereinigt werden. Benutzen sie dafür eine Bürste, die dann auch ausschließlich für diesen Zweck genutzt wird.
Das Wassergefäß sollte dann wieder mit frischem Wasser befüllt werden. Prüfen sie auch täglich den Bodengrund auf Verunreinigungen von Futterresten. Die Scheiben werden mit der Zeit, beispielsweise durch Kotreste, verunreinigt. Um die Scheiben zu reinigen, benutzen sie am besten warmes Wasser oder einen biologischen Reiniger, der im Zoohandel erhältlich ist. Der Bodengrund sollte nur ausgetauscht werden, wenn er komplett verdreckt ist. Manche empfehlen einen jährlichen Wechsel.
Ernährung / Futter
Die Brachypelma smithi frisst, wie auch die meisten anderen Vogelspinnenarten Grillen, Heimchen, Zophobas, Mehlwürmer und wenn sie ausgewachsen sind, können es auch Schaben oder Nacktmäuse sein. In der Natur fressen die Brachypelma smithi auch Kleinsäugetiere und Reptilien.
Natürlich muss das Futtertier immer an den Vogelspinnen angepasst sein. Bei ausgewachsenen Tieren reicht eine Fütterung alle 2 Wochen, sie fressen dann 1-2 Heuschrecken, oder auch 5 – 6 Grillen. Bei Schaben reicht meistens 1. Spiderlingen können alle 2-3 Tage ein paar Drosophila, oder 2 – 3 Mikro-Heimchen angeboten werden. Subadulte Tiere fressen meisten 3 – 4 Heimchen. Heimchen eignen sich sehr gut, da sie den Jagdtrieb der Spinne optimal anspricht. Leider sind Heimchen nicht ganz so Nahrhaft wie Beispielsweise Grillen. Das bedeutet das bei Fütterung mit Heimchen, die Vogelspinnen öfters gefüttert werden müssen.
Gerade vor einer Häutung legt die Brachypelma smithi gerne mal eine Fresspause ein, was einen aber nicht beunruhigen sollte. Es ist aber ratsam, der Spinne nach der Häutung, ein reichhaltiges Futtervorkommen anzubieten.
Man könnte auch Insekten, wie zum Beispiel Heimchen von heimischen Wiesen, der Spinne anbieten, wobei es dann nur wichtig ist, dass die Wiese frei von Pestiziden, Dünger oder Autos ist. Vogelspinnen fressen Ihre Beute nicht auf. Sie spritzen ihr Gift in das Beutetier, welches sich verflüssigt und die Spinne saugt es später heraus.
Zucht
Die Zucht der Brachypelma smithi ist relativ einfach. Im Frühjahr (März / April) baut das Weibchen ihren Konkon. Eine Paarungen im Sommer ist problemlos möglich, da das Weibchen die männlichen Samen speichern kann. Die männlichen Brachypelma smithi sterben relativ schnell nach der Reifehäutung (ca. 6 Monate danach).
Paarungsbereite bzw. Paarungswillige Männchen produzieren niederfrequente Brummgeräusche, die auch für das menschliche Ohr gut hörbar sind. Mit diesen niederfrequenten Geräuschen vermittelt das Männchen dem Weibchen die Anwesenheit und stimmen diese auf sich ein. Sobald der Zeitpunkt der Eiablage gekommen ist sollte man die Substratfeuchte erhöhen.
Es können bis zu 1000 Eier in einem Kokon sein. Die Inkubationsdauer des Kokons beträgt ca 90 Tage bei einer Durchschnittstemperatur von ~27° C und einer Luftfeuchte von ~60%.
Brachypelma smithi kaufen
Der Kauf einer Vogelspinne sollte gut überlegt sein. Ich habe hier schon einige Tipps und Tricks zur Haltung der Spinnen gegeben. Man sollte bedenken das die Brachypelma Smithi Weibchen bis zu 18 Jahre alt werden können, das übertrifft das alter von Hunden um einiges.
Wenn das also geklärt ist und ihr immer noch eine Brachypelma Smithi kaufen möchtet, solltet ihr einen lokalen Reptilien Händler aufsuchen. Da die Smith eine sehr beliebte Vogelspinne ist, wird es die auch dort geben.
Andere Quellen sind auch zum Beispiel ebay Kleinanzeigen oder andere Vogelspinnen Börsen. Ich empfehle aber, wenn ihr über solche Portale geht und ihr die Spinne abholt, solltet ihr fragen ob ihr die Haltung der anderen Spinnen, falls vorhanden, ansehen dürft.
Oft sieht man dann schon, ob die Haltung „artgerecht“ ist.
Versand per Kurier / Tiertransport
Ich bin kein Freund vom Versenden von Vogelspinnen oder anderen Tieren. Wir alle wissen, wie mit Paketen umgegangen wird und das finde ich alles andere als gut. Oft lese ich in Foren, dass wenn die Vogelspinnen gut verpackt sind, kommen diese auch heile an. Heile vielleicht, aber ich denke die Vogelspinnen brauchen dann erst einmal einige Zeit um sich zu erholen, da es enormer Stress ist. Also wenn man eine Brachypelma Smithi kaufen möchte, sollte man es direkt in der Reptilienhandlung oder beim Züchter tun.
Steckbrief Brachypelma smithi
Name / Bezeichnung | Brachypelma smithi (Rotknie-Vogelspinne / Mexikanische Rotknievogelspinne) (Englischer Name: Mexican Redknee Tarantula) |
Erstbeschreibung | F. O. P.-Cambridge 1897 |
Artenschutz | WA II |
Herkunft | Mexiko |
Lebensweise | Bodenbewohner |
Terrarium Größe | (BxL) 30x30cm |
Körperlänge | bis 8 cm |
Temperatur | Tagsüber: 24-28°C Nachts: 18-22°C |
Luftfeuchtigkeit | 60-70% |
Vergesellschaftung | Nur Einzelhaltung |
Wachstum | relativ langsam |
Verhalten | sehr friedliche Vogelspinnenart – Anfängerspinne |
Verteidigung | bombardieren, beißen, flüchten |
Lebenserwartung | Weibchen bis zu 18 Jahren Männchen ca 2 Jahre |
Familie | Vogelspinnen (Theraphosidae) |
Unterfamilie | Theraphosinae |
Gattung | Brachypelma |
Stamm | Gliederfüßer (Arthropoda) |
Unterstamm | Kieferklauenträger (Chelicerata) |
Klasse | Spinnentiere (Arachnida) |
Ordnung | Webspinnen (Araneae) |
Unterordnung | Vogelspinnenartige (Mygalomorphae) |
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