Brachypelma boehmei, auch unter dem Namen Mexikanische Rotbeinvogelspinne bekannt, ist in den Trockengebieten Mexikos beheimatet. Die Boehmei wird bis zu 6 cm lang (also eher ein kleineres Exemplar), durch die Färbung der Beinglieder (vierte, fünfte und sechste Beinglied) hat diese Vogelspinnenart den Namen Mexikanische Rotbeinvogelspinne bekommen.
Inhalt von Brachypelma boehmei
- Brachypelma boehmei
- Haltung und Anspruch
- Der natürliche Lebensraum Brachypelma boehmei
- Das Aussehen der Brachypelma boehmei
- Schutzstatus
- Lebenserwartung und Handling
- Verhalten
- Terrarium / Einrichtung
- Beleuchtung / Klima
- Reinigung
- Ernährung / Futter
- Paarung und Zucht
- Steckbrief Brachypelma boehmei
Haltung und Anspruch
Die Haltung der Brachypelma boehmei ist recht unkompliziert. Dennoch empfehle ich die Haltung der Mexikanischen Rotbeinvogelspinne nur von erfahrenem Vogelspinnenhalter. Diese Spinne wirft sehr schnell Ihre Brennhaare ab (bereits bei kleinster Störungen), das liegt an Ihrer nervösen und schreckhaften Art. Die Brachypelma boehmei ist eine sehr schöne Vogelspinnenarten.
Durch das interessante Verhalten und die lange Lebensdauer dieser Vogelspinne ist diese sehr beliebt bei Vogelspinnenhaltern. Bei dieser Mexikanischen Rotbeinvogelspinne handelt es sich um eine Bodenbewohnende Vogelspinne. Die Grundfläche des Terrariums sollte 30x30cm (oder auch 40x30cm) betragen.
Da diese Spinne auch gerne gräbt sollte man als Bodensubstrat Waldboden / Lehmboden bevorzugen. Die Tiere können auch ohne Probleme ein trockenes Klima im Terrarium vertragen, da sie in Mexiko beheimatet sind, kommt es öfter zu Trockenperioden. Das bedeutet aber nicht, dass diese Vogelspinnenart keine Feuchtigkeit benötigt. Man sollte unbedingt ein Wassergefäß in das Terrarium stellen. Als Versteckmöglichkeit bieten sich Kokosnusshälften oder auch ein Stück Rinde an.
Der natürliche Lebensraum Brachypelma boehmei
Der Lebensraum der Brachypelma boehmei liegt im südlichen Bereich Mexikos. Sie kommen von Michoacan-Gebiet bis nach Acapulco vor. Die Tiere leben meist in Felsen und Bergwäldern. Diese Spinnen graben bis zu 2 Meter lange Höhlengänge in Böschungen und Hügeln.
Das Aussehen der Brachypelma boehmei
Die Mexikanische Rotbeinvogelspinne kann bis zu 8cm groß werden. Die Beine sind orange gefärbt, sollte die orangene Färbung heller werden sollte die Luftfeuchtigkeit überprüft werden, das helle Orange ist ein Indikator für eine zu trockene Haltung der Vogelspinne. Der Vorderleib ist orange / schwarz gefärbt, dass Abdome ist schwarz mit beigen Haaren (Brennhaaren).
Schutzstatus
Die Brachypelma boehmei ist wie auch die Brachypelma smithi eine nach des Washingtoner Artenschutzabkommen Geschütze Vogelspinnenart. Man findet sie im Anhang II. Es wird, für den IM- und Export außerhalb der EU-Staaten, eine CITES Bescheinigung benötigt.
Das bedeutet, dass beim Kauf einer Boehmei, vom Verkäufer ein Herkunftsnachweis ausgestellt werden muss. In diesem Herkunftsnachweis muss definiert sein, um welche Art es sich handelt. Die Anzahl der Tiere und die genaue Anschrift des Verkäufers dürfen auch nicht fehlen.
Sollte der Verkäufer sich weigern diese Bescheinigung auszustellen, sollte man dort keine Tiere erwerben. Zusätzlich sollte der Verkäufer bei entsprechender Behörde gemeldet werden.
Lebenserwartung und Handling
Die Lebenserwartung der Brachypelma boehmei Weibchen kann bis zu 16 Jahren betragen, die Männchen leben nach der Reifehäutung noch ca. 1 Jahr.
Die Brachypelma boehmei ist sehr schreckhaft und bombardiert schnell, es handelt sich nicht um eine Spinne die man leicht Handzarm bekommt.
Verhalten
Die Brachypelma boehmei ist wenig aggressiv, wird sie gestört flüchtet sie. Wenn sie aber keine Möglichkeit mehr hat zu flüchten, wirft sie ihre Brennhaare ab. Boehmei die häufiger Ihre Brennhaare abwerfen, weisen eine typische Glatze am Hinterleib auf.
Auch vor einem Biss schreckt die Brachypelma boehmei nicht zurück. In den meisten Fällen muss man sie aber ziemlich lange Ärgern beziehungsweise bedrängen bevor sie zu beißt. Wichtig ist nach einem Biss muss die Wunde umgehend gereinigt / desinfiziert werden.
Der Biss an sich ist zwar schmerzhaft, aber wenig gefährlich (es sei denn man ist Allergiker), gefährlich sind die Bakterien die auf den Chelizeren (Mundwerkzeuge der Spinne) sitzen, die können Infektionen auslösen.
Die Brachypelma boehmei ist ein Einzelgänger, also eine Vergesellschaftung ist nicht möglich.
Terrarium / Einrichtung
Bei der Brachypelma boehmei handelt es sich um eine Bodenbewohnende Vogelspinne. Sie wird in der Regel 6-7cm groß und einige sind der Meinung, dass ein 30x20cm (Grundfläche) Terrarium ausreichend ist.
Das Terrarium in dem ich meine boehmei halte, hat eine Grundfläche von 30x30cm. Ich würde behauptet das ist optimal. Sie fühlt sich wohl und man kann einiges an Versteckmöglichkeiten in das Terrarium integrieren. Als Bodengrund eignet sich Walderde mit höherem Lehmanteil, Sand-Torf-Gemisch und Blumenerde.
Die Erdschicht sollte ca. 10-15cm betragen, da die Brachypelma boehmei gerne gräbt. Der Boden sollte mäßig feucht (nicht zu nass, da reagieren diese Spinnen empfindlich drauf) gehalten werden.
Als Unterschlupf eignet sich Korkrinde oder ein Stück Holz. Zwar kommt die Brachypelma boehmei aus Mexiko, wo es sehr warm und trocken ist, aber eine flache Wasserschale sollte im Terrarium nicht fehlen. Idealerweise stellt man das Terrarium so hin, dass es nicht von allen Seiten einsehbar ist, dann fühlt sich die boehmei wohler und wird auch des Öfteren außerhalb der Wohnhöhle gesehen.
Für das Klima eignen sich auch echte Pflanzen, hier könnte man beispielsweise Aloe oder Haworthia-Arten verwenden, die sind robust und schön. Bevor die Pflanzen ins Terrarium dürfen, müssen sie mehrfach abgewaschen werden.
Beleuchtung / Klima
Für die Beleuchtung kann ein Halogenstrahler eingesetzt werden. Die Tagestemperaturen sollten bei 25 – 28°C liegen. Nachts sollte die Temperatur bei ca. 20°C liegen. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte bei 40 – 65% liegen.
Kurzfristig ist ein Temperaturabfall auf 10°C kein Problem. Für die Simulation des natürlichen Klimas ist es wichtig, die Brachypelma boehmei 4 Wochen zu überwintern. Nach der Winterruhe sollte eine Regenzeit simuliert werden.
Reinigung
Bei der Reinigung des Terrariums ist Gemächlichkeit gefragt. Soll heißen so langsam wie möglich, so schnell wie nötig. Stress für das Tier muss vermieden werden.
Am besten verwendet man eine Pinzette um die Futterreste zu entfernen. Fühlt sich die Brachypelma boehmei angegriffen oder in die Ecke gedrängt wirft sie ihre Brennhaare ab.
Paarung und Zucht
Paarung und Zucht
Die Nachzucht der Brachypelma boehmei bereitet keine Schwierigkeit. Oft ist das Weibchen etwas aggressiv gegenüber dem Männchen, dass geht aber in den meisten Fällen gut. Ansonsten läuft die Verpaarung ohne Probleme.
Nach ungefähr 3 – 4 startet die Boehmei mit dem Kokonbau. Der Kokon beinhaltet im Schnitt 700 – 800 Euer. Nach 9-10 Wochen beginnen die kleinen Spinnen (Spiderlinge) zu schlüpfen. Das Adultstatium erreichen die kleinen nach ca. 4 – 6 Jahren.
Ernährung / Futter
Zu der Ernährung Brachypelma boehmei zählen Zophobas, Heimchen, Grillen und Mehlwürmer. Ausgewachsene (Adulte) Weibchen fressen auch Nacktmäuse und Schaben.
Steckbrief Brachypelma boehmei
Name / Bezeichnung | Brachypelma boehmei / Mexikanische Rotbeinvogelspinne |
Erstbeschreibung | Schmidt, G. & P. Klaas, 1993 |
Artenschutz | WA II |
Herkunft | Mexiko |
Lebensweise | Bodenbewohner |
Terrarium Größe | (BxLxH) 30x30x30cm |
Körperlänge | 6 – 7cm |
Temperatur | Tagsüber: 25-28°C Nachts: 20°C |
Luftfeuchtigkeit | 40-65% |
Vergesellschaftung | Nur Einzelhaltung |
Wachstum | schnell |
Verhalten | Lebt sehr versteckt und ist sehr nervös |
Verteidigung | Bombardieren, Giftbiss |
Lebenserwartung | Männchen 1 Jahr nach Reifehäutung, Weibchen bis zu 16 Jahre |
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