Die Grammostola rosea gehört zu einer der beliebtesten Vogelspinnenarten unter den Terrarienfreunden. Sie eignet sich auch hervorragend für Anfänger.
- Grammostola rosea
- Der natürliche Lebensraum
- Das Aussehen der Grammostola rosea
- Schutzstatus
- Jagdgewohnheiten von am Boden lebenden Vogelspinnen
- Haltung im Terrarium
- Paarung und Zucht
- Steckbrief
- Bilder
Der natürliche Lebensraum
Ihre deutsche Bezeichnung „Rote Chile-Vogelspinne“ sagt es schon aus: Die Grammostola rosea stammt aus Südamerika, genauer gesagt aus Chile. Es gibt aber auch Ansiedlungen in Argentinien und Bolivien. Es handelt sich um Bodenbewohner. Sie bevorzugen eine Gegend, in der sie auf lockere und nasse Erde treffen.
Die Grammostola mit der Artenbezeichnung rosea gräbt Wohnröhren, die bis zu einem Meter tief sein können. Diese Wohnröhren werden mit Spinnseide ausgekleidet. Sie dienen unter anderem dazu, dass sich die Grammostola rosea in der kalten Jahreszeit zur geschützten Winterruhe zurückziehen kann. Außerdem legen die weiblichen Tiere in der Wohnröhre die Nachzucht in Kokons aus Spinnseide ab und bewachen diese, bis die Jungspinnen selbstständig werden.
Die Wohnröhre ist auch der Ort, an den sich die Vogelspinne zurückzieht, wenn eine Häutung ansteht. In Chile herrschen große Klimaschwankungen. Bei Temperaturen von unter 10 Grad Celsius stellen die Tiere ihre Aktivitäten ein und ziehen sich zur Winterruhe in die Wohnröhre zurück.
Das Aussehen der Grammostola rosea
Diese Vogelspinne erreicht eine Größe von bis zu 7cm. Die Farbe des Rosea kann von dunkelbraun bis rot variieren. Die Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Die ersten Beinglieder sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Der Vorderleib ist rosa bis rot gefärbt.
Die Körperbehaarung ist kurz und dicht. Bei dunkleren beziehungsweise älteren Exemplaren sind zwei Linien an den Beinen erkennbar. Die Grammostola rosea wird mit zunehmenden Alter und nach jeder Häutung etwas dunkler. Auf dem Hinterleib (Opisthosoma, Abdomen) sitzen die Brennhaare. Diese werden bei jeder Häutung erneuert.
Schutzstatus
Die Grammostola rosea unterliegt keinem Schutzstatus
Jagdgewohnheiten von am Boden lebenden Vogelspinnen
Die Grammostola rosea ernährt sich überwiegend von am Boden lebenden Insekten wie zum Beispiel Schaben, Heimchen oder Grillen. Gelegentlich fängt sie auch kleinere Säugetiere oder Skorpione. Dazu halten sie sich am Eingang ihrer Wohnröhre auf und warten auf Beute.
Das Beutetier wird in der Mundhöhle verflüssigt, bevor es in den Saugmagen im Oberkörper gelangt und verdaut wird. Um sich gegen natürliche Feinde zu wehren, verfügt diese Spinnenart über ein defensives Verteidigungssystem. Wenn Vogelspinnen angegriffen werden, schleudern sie Brennhaare auf ihren Angreifer. Das verursacht unangenehme, manchmal auch allergisch relevante Reaktionen, die den Angreifer irritieren und ihn so zwingen, von seiner Beute abzulassen. Grundsätzlich zeigen diese Vogelspinnen in der Jugend ein relativ aggressives Verhalten.
Ältere Exemplare werden ruhiger. Ihr Biss ist für den Menschen schmerzhaft, aber ungefährlich. Allerdings können, ähnlich wie bei Wespen- oder Bienenstichen, allergische Reaktionen auftreten. Das gilt auch, wenn die menschliche Haut mit den Brennhaaren in Berührung kommt.
Haltung im Terrarium
Wer ein Terrarium für Vogelspinnen einrichtet, sollte sich über die natürlichen Lebensbedingungen informieren. Die Grammostola Rosea eignet sich sehr gut für eine Terrariumhaltung. Besonders die männlichen Tiere sind mit ihrem leuchtend-roten Chitinpanzer ausgesprochen dekorativ.
Eine ausgewachsene Spinne dieser Gattung erreicht eine Länge zwischen 5 und 7cm . Das Terrarium benötigt eine ausreichend dicke Erdschicht, die locker sein sollte und regelmäßig bewässert werden muss. Gefüttert wird mit lebenden Insekten, die sich vorzugsweise am Boden aufhalten sollten. Heizungs- und Kühleinrichtungen sorgen dafür, dass die Klimaschwankungen, die die Tiere aus ihrer natürlichen Umgebung gewohnt sind, perfekt nachgestellt werden können.
Wer züchten möchte, muss auf eine ausreichend lange kühle Periode achten, die durchaus mehrere Monate dauern sollte. Ansonsten bevorzugen die Tiere eine Durchschnittstemperatur zwischen 25 und 30 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit, die über 60 Prozent liegt. Der Platzbedarf dieser Vogelspinne ist eher gering.
Ein Terrarium mittlerer Größe (ca. 30×30) reicht vollkommen aus. Die Nachzucht ist relativ problemlos, wird aber leider immer noch zu wenig in Anspruch genommen. Da diese Vogelspinne nicht unter Artenschutz steht, werden meist wild gefangene Tiere verkauft.
Paarung und Zucht
Bevor man mit der Verpaarung beginnt, sollte man eine winterliche Ruhezeit von ca. 2 Monaten einplanen, in der Zeit muss die Temperatur auf 10 – 15°C herabgesenkt werden.
Die Verpaarung von der Grammostola rosea läuft sehr friedlich ab, nach ungefähr 2 Monaten baut das Weibchen den Kokon. In diesem Kokon können bis zu 500 Eier enthalten sein.
Die kleinen Spinnen (Spiderlinge) schlüpfen nach 9 – 10 Wochen. Die Aufzucht der Spiderlinge ist problemlos. Am einfachsten zieht man diese in einer Filmdose groß, etwas Watte rein dann fühlen die sich schon wohl. Man sollte einmal am Tag frische Luft reinlassen. Wichtig ist auch, dass das Kondenswasser austreten kann. Bei den rosea Spiderlingen muss man die Watte auch nicht unbedingt befeuchten, in der Filmdose sammelt sich eigentlich genug Feuchtigkeit.
Die Jungtiere der Grammostola rosea wachsen sehr langsam, sie brauchen um in das adulte alter zu kommen 6-8 Jahre. Aus diesem Grund wird diese Art sehr selten nachgezüchtet.
Die Adulten Tiere die man im Zoofachandel bekommt sind in den meisten Fällen Wildfänge.
Steckbrief
Name / Bezeichnung | Grammostola rosea (Rote Chile-Vogelspinne) |
Erstbeschreibung | Walckenaer, 1837 |
Artenschutz | nicht geschützt |
Herkunft | Argentinien, Bolivien, Chile |
Lebensweise | Bodenbewohner |
Terrarium Größe | (BxL) 30x30cm |
Körperlänge | bis 6 cm |
Temperatur | Tagsüber: 23-27°C Nachts: 16-20°C |
Luftfeuchtigkeit | 70-80% |
Vergesellschaftung | Nur Einzelhaltung |
Wachstum | relativ langsam |
Verhalten | sehr friedliche Vogelspinnenart – Anfängerspinne |
Verteidigung | bombardieren |
Bilder
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